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Flachsanbau in den Hochbeeten beim Textilmuseum Sorntal.

Liebe Museumsfreunde  

Mit grosser Freude durften wir am 5. Mai 2022 unsere Vereinsmitglieder zur Generalversammlung im Gemeindesaal Niederbüren live begrüssen. Unser Vereinsmitglied Ernst Inauen hat unter dem Titel «Niederbüren ist stolz auf ein Textilmuseum» einen umfassenden und treffenden Bericht veröffentlicht. Vielen herzlichen Dank! Im Rahmenprogramm mit Umtrunk konnten die Teilnehmenden eine Auswahl von Exponaten der erworbenen Sammlung «Rita’s Nähtrückli» bestaunen.
Nun ist unser Textilmuseum Sorntal im Frühjahr 2022 aus dem CORONA-Dornröschenschlaf erwacht. Wir freuen uns, dass schon einige Führungen stattgefunden haben und diverse weitere – zum Teil mit Apéro – angemeldet sind. Auch war die erste offene Museumsführung «Chum und lueg» am 1. Mai 2022 ein gutbesuchter Anlass. Mit Herzblut führen wir die weiteren angekündigten Anlässe durch; immer am ersten Sonntag im Monat um 14.00 Uhr findet eine «offene Führung» statt.

Wir freuen uns auf eine lebhafte Museumszeit.  

Vorstand Textilmuseum Sorntal Niederbüren
Richard Holenstein, Präsident
Reges Kommen und Gehen im Sorntal
Allein im Mai durften wir bereits 13mal Gruppen durchs Museum führen. Der Besuch vom TCS Untersektion Brugg mit 38 Ladies war sicher die grösste Herausforderung. Um die etwas engen Platzvershältnisse im Museum zu umgehen, führten wir mit drei Gruppen durch die Stockwerke. Die Rückmeldung war dementsprechend gut – die Damengruppe war hell begeistert!
Auch besuchen uns immer wieder interessierte Schulklassen, z.B. vom OZ Thurzelg oder auch aus Bischofszell.

Zu Fuss, mit Bus, Auto oder Velo – das Textilmuseum ist für alle perfekt erreichbar!
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Offene Museumsführung I «Chum und lueg»
An fünf Sonntagen kann das Museum mit einer Führung um 14.00 Uhr besucht werden.
Kosten: Fr. 15.00 pro Person* I Dauer: 1 – 1.5 Std. I keine Anmeldung nötig
* Vereinsmitglieder gratis
Sonntag, 5. Juni 2022, 14.00 Uhr | Schwerpunkt: Das Textilmuseum Sorntal
Sonntag, 3. Juli 2022, 14.00 Uhr | Schwerpunkt: Antike Nähmaschinen
Sonntag, 7. August 2022, 14.00 Uhr | Schwerpunkt: Das Textilmuseum Sorntal
Sonntag, 4. September 2022, 14.00 Uhr | Schwerpunkt: Flachs
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Geschichtliches I Jacob Schmidheinys Karriere im Sorntal
1838 in Balgach geboren, erlernte Jacob Schmidheiny den Beruf des Handwebers. Seine jüngere Schwester arbeitete bereits in der Seidenweberei Sorntal, als Jacob im Spätsommer 1860 dort ebenfalls eine lohnende Beschäftigung fand. Bei seinem Eintritt in die Fabrik war ihm von den Besitzern «bei Fleiss und gutem Verhalten» die Beförderung zum Meister versprochen worden. Dies liess volle 36 Monate auf sich warten und noch stand keinerlei Veränderung in Sicht. Der strebsame Jüngling sah wohl ein, dass sein Schulbündel gewogen und für zu leicht empfunden wurde und entschloss sich, in Berneck die Realschule zu besuchen. Mit seinen 24 Jahren setzte er sich auf die Schulbank mit zwölfjährigen Knaben.

Eigentümerwechsel
In der Zwischenzeit gab es im Sorntal einen Eigentümerwechsel. Heinrich Honegger verkaufte am 10. Dezember 1863 an Rudolf Wälti seinen Betrieb. Der neue Eigentümer schrieb im Januar 1864 an Jacob Schmidheiny, mit der Anfrage, ob er als Direktor in die modernisierte, mechanische Seidenweberei eintreten wolle. Nach 31wöchigem Aufenthalt in Berneck kehrte der 25jährige Jacob Schmidheiny ins Sorntal zurück.
Vom Bauernjungen zum Direktor
Zuerst noch im Büro tätig, aber bald schon konnte der junge Direktor nach Herzenslust schalten und walten. Es war keine Kleinigkeit, über hundert, meist auswärtige Weberinnen, vierzehn Seidenwinderinnnen, eine Anzahl Spulerinnen, Zettlerinnen und Hilfskräfte zu überwachen und anzuleiten. Doch Vater und Sohn Wälti schenkten ihm ihr vollstes Vertrauen und sprachen ihm bei verschiedenen Anlässen ihre Anerkennung für seine Leistungen aus.

Doch dann kam alles anders …
Ein seit dem 5. Lebensjahr vernachlässigtes Fussleiden wurde für Jacob Schmidheiny immer unerträglicher und schweren Herzens traf er die Vorbereitungen, seine Stelle in der Seidenweberei zu unterbrechen und sich für die Operation zu entschliessen. Am 31. Dezember 1864 verliess er für immer das Sorntal, obwohl ihn die Inhaber immer wieder zur Rückkehr gebeten hatten.
Anfangs wollte er eine eigene Weberei aufbauen, doch dann brach 1866 der deutsch-österreichische Krieg aus und lähmte den Vertrieb der Waren. Für eine Seidenraupenzucht fehlten die Bedingungen und die nötigen Betriebsmittel. Im Jahre 1870 ging Schmidheiny zur Ziegelei Heerbrugg. Ein Imperium, das er als tüchtiger Unternehmer aufbaute, nahm seinen Anfang.

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Jacob Schmidheiny

1838 – 1905
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Ziegelhütte Heerbrugg

1867 erwirbt Jacob Schmidheiny die Ziegelhütte und das Schloss Heerbrugg.
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Schloss Heerbrugg

Bis 2005 im Besitz der Familie Schmidheiny.
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