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Liebe Museumsfreunde
Der Sommer ist da – und mit ihm spannende Begegnungen in unserem Textilmuseum! Mehrere Führungen durften wir bereits durchführen, einige davon sogar mit internationalem Publikum. Ein besonderer Dank gilt Christiane Frei und ihrem Helferteam, das sich mit viel Herzblut dem historischen Bandwebstuhl angenommen hat. Mit Geduld, Tüftelei und einem Funken technischer Magie konnte das störrische Stück wieder zum Leben erweckt werden! Zum Start in die Sommerferien laden wir herzlich zu einer Sonderführung zum Thema «Sticken» ein – feinste Fäden, spannende Geschichten und textile Kostbarkeiten erwarten euch. Und zum Schluss ein paar Zeilen, die einst an den Wänden des alten Plumpsklos verewigt wurden – ein Schmunzeln garantiert!
Wir wünschen allen eine erholsame Sommerzeit – ob im Schatten, am See oder mit einem kühlen Getränk in der Hand.
Herzliche Grüsse vom Textilmuseum Sorntal Daniela Bieri
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Adoption eines Bandwebstuhls – ein Herzensprojekt
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Seit Langem hat mich dieser Webstuhl mit seinen zwei ganz unterschiedlichen Bändern fasziniert – aber auch beschäftigt. Die vielen Fehler, die er webte, wirkten auf mich wie Bauchweh. Und ich wollte helfen. Mit Marianne zusammen widmeten wir uns zuerst dem breiten Band. Zahlreiche Kettfäden waren nicht korrekt geführt und störten die Fachbildung. Nach einem Nachmittag mit Schneiden, Knüpfen und Einziehen wurde das Webbild bereits besser – aber der Transport klappte noch immer nicht richtig. Mit Haralds und Sepps Hilfe versuchten wir, an der Geometrie des Vorschubs zu experimentieren: Fehlanzeige. Die zündende Idee kam mir abends im Bett: Vielleicht lag es an den Spulen? Und tatsächlich: In einer Kiste hinter dem Webstuhl sammeln sich heute das Zuviel an Steinen – die als Hemmgewichte in den Leinensäcken an den Spulen hingen. Das war die Lösung! Mit Werner durfte ich bei der Firma Jakob Müller in Frick neue Spulen anfertigen – je über 50 Fäden und 80 Meter lang. Zu Hause bereitete ich alles vor und zog die neue Kette voller Vorfreude ein. Das schmale Band bereitete ebenfalls Kopfzerbrechen. Die Farben stimmten nicht mehr mit dem Muster überein – Folge vieler Fadenbrüche. Nach einigem Studieren verstand ich das System der Lochkartenmusterung und konnte das ursprüngliche Muster wiederherstellen. Der grobe Fehler lag in der ausgeleierten Schnürung der Lochkarten.
Natürlich treten hin und wieder noch kleine Unregelmässigkeiten auf – der Webstuhl läuft nicht täglich, und bei seinem Alter von über 160 Jahren darf er sich auch mal eine Marotte leisten. Ich bleibe auf jeden Fall dran – mit meinem Werkzeugköfferli und viel Geduld. Christiane Frei
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Besuch bei der Firma Jakob Müller in Frick.
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Bandwebstuhl während der Instandsetzung.
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Jugendliche Neugier und internationale Begeisterung im Textilmuseum
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OZ Thurzelg Im April und Mai herrschte frischer Wind im Museum: Gleich vier Oberstufenklassen mit insgesamt 78 neugierigen Jugendlichen tauchte bei uns in die faszinierende Welt der Textilien ein. Mit grossem Interesse liessen sie sich durch Spindeln, Stoffe und Geschichten führen – was uns natürlich besonders gefreut hat. Der begeisterte Gästebucheintrag ist das schönste Kompliment! Auch internationale Gäste waren mit von der Partie: Fünf Besucherinnen und Besucher aus Ungarn zeigten sich ebenso beeindruckt – ein Zeichen dafür, dass Textilgeschichte keine Sprachgrenzen kennt.
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Toursdeforce, USA
Am Auffahrtswochenende durften wir eine 14-köpfige Gruppe aus den USA im Textilmuseum begrüssen. Für Werner und Monika bedeutete das: Englisch sprechen, spontan übersetzen, mit Charme durch die Ausstellung führen – und das alles souverän gemeistert. Ein herzliches Dankeschön euch beiden! Wie begeistert die Gäste waren, zeigt der Blogbeitrag der Organisatorin: «Die Schweiz ist vielleicht für Schokolade und Berge bekannt … aber ich kann euch sagen, die Textilien waren der eigentliche Star der Show.»
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Währenddessen ging’s in der Aperoküche hoch her: Bea und Niklaus sorgten für das leibliche Wohl – mit einer besonderen Herausforderung: glutenfrei sollte es sein. Und das an einem Feiertag! Dank einem Glückstreffer in Urnäsch war alles rechtzeitig bereit – inklusive einem Apéro, der fast so viel Einsatz wie die Führung verlangte (ein paar Schweisstropfen inklusive).
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«Chum und lueg» I Sonntag, 6. Juli 2025
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Diesen Sonntag, 6. Juli 2025, findet die nächste Offene Führung statt. Mit der Spezialführung zum Thema «Sticken: Mit Nadel und Faden – Ein Spiel aus Farben und Mustern» kann das Museum besucht werden.
Kosten: Fr. 10.00 pro Person* I Dauer: 1 – 1.5 Std. I keine Anmeldung nötig * Vereinsmitglieder gratis
Bisch debii? Mir freued üs uf dich.
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Ein Stück Zeitgeschichte 😉
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Im Spinnereigebäude Sorntal waren auch italienische Gastarbeiterinnen beschäftigt. Diese fleissigen Mitarbeiterinnen schrieben während ihres Aufenthaltes im Plumpsklo die unterschiedlichsten Gedanken, Frust, Heimweh, Wünsche und Sehnsüchte auf die Holz-WC-Wände. Während Jahrzehnten stand der Bau leer und erst ab ca. 1940 wurde die Fabrikation vom Zwirnen / Suplen / Gasieren wieder aufgenommen. Im Jahr 2022 wurden das Plumpsklo und die Holzwände entfernt. Die notierten Zeilen haben wir festgehalten um diese versucht zu übersetzen. Hier nun eine kleine Auswahl, der schon fast historischen Zeilen. Übersetzt von Maria Teresa Moosbauer-De Pin, Amriswil
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1 Ich bin verliebt in einen jungen (cruch) wie er heisst, weiss ich nicht, aber er gefällt mit sehr. (7 Uhr) 2 Heute Abend ist mein Liebster weggereist, aber in einer Woche gehe ich auch. 13/12/58 3 Liebe Kolleginnen von Sorntal, einen herzlichen Gruss, ein Lächeln und Freude am Leben. Francesca. 4 Mamma weine nicht! Bald bin ich zurück. 10/5/55 (12.30 Uhr)
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5 Oh! Endlich meine lieben Kolleginnen. Heute, die giftige Schlange geht weg und der Friede in dieser Fabrik kehrt zurück. 6 Ich bin eine achtzehnjährige Verliebte. 12.9.1964 7 Nur Du ! Immer nur Du! Für mein Leben lang bist Du meine Liebe 8 Heue ist ein schwarzer Tag für alle. Der Friede sei mit Euch.
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